Toyota Mirai: Nur heißer Dampf?

Toyota stellt mit seinem neuen Brennstoffzellenauto die vermutliche Zukunft der Automobilwelt vor. Passend dazu der Name des Fahrzeuges: Mirai – was im Japanischen „Zukunft“ bedeutet. Weder kann das Fahrzeug jedoch schweben, noch kann es autonom Fahren. Sci-Fi Fans sollen dennoch nicht enttäuscht sein, denn der Mirai speichert seine elektrische Energie in Brennstoffzellen ab, welche durch Wasserstoff betankt werden. Damit verspricht der Hersteller Toyota eine Reichweite von 483 Kilometern pro Tankfüllung. Die Emissionen des Mirai bestehen aus reinem Wasserdampf und sind somit weder giftig noch umweltschädlich. In Deutschland soll das Fahrzeug laut Informationen der Wirtschaftswoche für 79.000 Euro erhältlich sein.

Wasserstoff als Herausforderung

Das Konzept eines FCV (Fuel Cell Vehicle) ist an sich vielversprechend. Schließlich ist Wasserstoff (H) das erste Element im Periodensystem und auch das häufigste Element im Universum. Leider beträgt der Massenanteil an der Erdhülle lediglich 0,15% und muss dadurch unter anderem durch Elektrolyse aus Wasser, Erdgasreformation oder gar aus Biomasse künstlich gewonnen werden. Diese Energiegewinnung wiederum ist freilich stark unterschiedlich an Wirkungsgrad und Umweltbelastung. Bereits mit diesen Argumenten hatte der 1997 eingeführte Toyota Prius zu kämpfen.

Mangel an Tankstellen

Weiterhin problematisch ist der Ausbau des Wasserstofftankstellennetzes. In Deutschland befinden sich momentan lediglich 16 Tankstellen die den Mirai bedienen könnten, drei davon in Berlin. Demnach ist die tatsächliche Zukunft sehr stark vom Ausbau des Wasserstofftankstellennetzes abhängig. Zumindest in den USA bemüht sich Toyota, in Kooperation mit dem Wasserstoffproduzenten „Air Liquide“, in fünf Staaten passende Tankstationen zu errichten. Somit dürfte der Mirai auf dem deutschen Markt schwer Fuß fassen können. Er ist bereits, in vorerst kleinen Stückzahlen, für das kommende Jahr angekündigt.

Weiterhin dürfte die Preisgestaltung und das Design für den deutschen Markt eine Hürde darstellen. Knapp 80.000 Euro für einen Mittelklassewagen wird nicht jeder potentielle Kunde berappen können oder wollen.

Auch das Design des Mirai vermag nicht jedermanns Sache sein. Zu erkennen sind in diesem nämlich viele Designelemente der Luxusmarke Toyotas, Lexus. Im Gegensatz zum nordamerikanischen Straßenbild stellen diese in Europa noch eine Seltenheit dar.

Alle Hoffnung verpufft?

Nein. Der Hybrid Prius aus dem Hause Toyota hatte es ebenso schwer sich am Markt zu etablieren. Auch diesem Modell wurde Ineffizienz bei der Produktion der Komponenten und der traditionellen Stromgewinnung nachgesagt. Einen Trumpf hat dieser jedoch im Ärmel: Er ist neu für unter 30.000 Euro zu haben. Es bleibt interessant zu sehen, ob Toyota beide Modelle im Produktkatalog behält oder ob eine Technologie abgesetzt wird.

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