Subaru WRX STI – ein Traum wird wahr

Ein STI ist besonders…

Wie lang habe ich darauf gewartet. Zu lang bin ich Kleinwagen Probe gefahren, habe aus sogenannten Elektrosportlern versucht, das letzte Bisschen Ökonomie aus deren Zellen zu treiben, zu oft musste ich in den Eco-Pro-Modus schalten und den Bleifuß einer Feder weichen lassen. Heute jedoch befinde ich mich weit weg von den goldenen Regeln des Benzinsparens, weit entfernt von der Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und darf meinen Hintern in ein Fahrzeug mit höchst historischen Werten parken. Er möchte nicht sparen, nicht der größte Feind des Tankwarts sein. Er will Spaß, Ladedruck und maximale Querdynamik. Die Rede ist vom Subaru WRX STI – ein Rebell der Straße. Prädikat: Super Plus!

Die Vorgeschichte…

Zur Vorgeschichte meines Verlangens bzgl. eines STI´s (wer das nicht unbedingt wissen möchte, überspringt den nun folgenden Absatz): Als Kind auf Fahrzeugfabrikate deutschen Wassers getrimmt, erfuhr mein Glaube an voluminöse Acht- und seidenweiche Sechszylinder – zugegebenermaßen zu Zeiten von „Fast and Furious“ – eine Kehrtwende. Zunehmende Technik, Einführung von Abgasturboladern und die Faszination rund um Import-Racer zogen mich in ihren Bann, waren doch Mitsubishi, Subaru, Toyota, Honda und Co in der Lage, mit einem lediglich halbierten Achtzylinder inklusive Zwangsbeatmung einen Leistungswert in den Prüfstand zu drücken, dessen Herkunft angesichts der Literleistung kaum vorstellbar ist. Allrad, Turbo, dicker Heckflügel – mein Jugendtraum STI war geboren…und in Zeiten, in denen man erwachsen sein muss, gleichzeitig aufs hart verdiente Geld achtet und möglicherweise in der Familienplanung ist, ist ein solcher „aus-der-Reihe-Treter“ frischer Wind in den Segeln eines Mannes, der ja im Inneren eigentlich immer noch ein Kind ist. Also, Anzug aus, Spielsachen an – jetzt wird im Sand gespielt.

Der erste Ritt…

Der erste Blick auf den dickbackigen WRX fällt zwiegespalten aus. Das typische Bodykit hat er, wirkt dennoch etwas zahm und unschuldig. Lediglich der Heckflügel und die groß dimensionierte Lufthutze verraten dem Kenner: Hier gibt es mehr zu entdecken. Technologie steckt hier im Detail und unter der Haube. Mir fehlen einzig und allein die goldenen Felgen. Das Datenblatt lässt mir dann die Nackenhaare zu Berge stehen. Torque-Vectoring, Allrad, Zentraldifferenzial, Quaife-Sperre und ein Thorsen-Differenzial an der Hinterachse versprechen pure Querdynamik. All das wird untermalt von einem 2,5-Liter-Boxer mit vier Zylindern und einem Abgasturbolader. Damit fallen summa summarum 300PS und 407Nm bei Bedarf über alle 4 Räder her – und über mich. Schluss mit dem Studieren der Lektüre, ich steige ein und fahre einfach los. Der erste Gang des Sechsgang-Schaltgetriebes legt sich straff ein, ähnlich wie der Rest der zum Glück manuellen Schaltbox. Bei Vollgas nähere ich mich dem Roten Bereich schnell, komme erst nicht mit dem Schalten hinterher und vernehme nur das Geräusch des hochfrequenten Drehzahlbegrenzers – irre! Nach einem Mal schalten und 5,2 Sekunden liegen 100km/h an, einige Sekunden später regelt der Import-Racer bei 255km/h ab – das Geräusch des WRX STI-Boxers klingt dann wie ein wummerndes Lachen über das Gentlemans-Agreement. Er ist eben kein Gentleman, sondern ein rauer Geselle der es nur demjenigen Recht macht, der keine Business-Limousine in ihm sieht. Ich nehme die erste Ausfahrt – abseits der Autobahn eröffnet sich mir dann schließlich das volle Potenzial des Allradlers – ich allein bin da leider nicht in der Lage, ihn aus der Reserve zu locken.
Kurvengeschwindigkeiten die mir Angst machen, Turbo-Punch ab 2500 Umdrehungen und die Soundkulisse der 4-Rohr-Abgasanlage lassen mich nach mehr streben, der Kopf sagt aber „nein“ – höre ich doch die Worte meines Chefs: „Geht was schief, fallen mal schnell 41.900€ an – reiß dich zusammen.“ – der ESP-Knopf bleibt also unberührt – offiziell. Er wirkt sehr verwindungsarm, die Lenkung scheint extrem direkt und der WRX sehr wendig – immerhin kann er 15 Kilo Gewichtsersparnis ggü. dem Vorgängermodell verbuchen. Von mir befohlene Lastwechsel in präzise angepeilten Kurvenkombinationen deutscher Landstraßen nimmt er nicht zu spitz, Rallye-Gene kann ich ihm also dank leicht mitlenkendem Heck getrost attestieren.

Die Zeit ist schon vorbei…

Ein Blick auf die Uhr verrät: Meine Zeit ist vorbei. Beim Befahren des Übergabeortes wird mir etwas mulmig – die Zeit zum Spielen war viel zu kurz und ist nun vorbei, die Fahrzeugübergabe gleich abgeschlossen. Meine Spielsachen kann ich nun erst einmal zur Seite legen, bis der nächste Spielkamerad in der Lage ist, die Gedanken über den Alltag weichen zu lassen. Ein Fahrzeug, das beim Umdrehen des Schlüssels nicht nur Benzin-Luft-Gemisch freisetzt, sondern auch Glücksgefühle beim Fahrer.

Bis dahin bleibe ich dem Anzug treu…

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