Premiere: Mini John Cooper Works mit 231 PS

Jeder der die Autoszene regelmäßig liest weiß eine Menge über meine automobilen Vorlieben. Klein muss ein Auto sein, wenig Gewicht vorweisen, möglichst wenig elektronische Spielereien verbaut und ein Herz unter der Haube haben, das so kein Außenstehender erwartet hätte.

Seien wir doch einmal ehrlich: Viel Gewicht macht den größten PS-Boliden zu schaffen. Untersteuerndes Material aufgrund unsachgemäß verteilten Fahrzeuggewichts, zu viel Entertainment und Komfortelektronik verwaschen nicht nur das Fahrzeuggefühl, sondern machen uns blind und taub für die Erlebnisse, die wir hinter dem Lenkrad eines sportlich ambitionierten Fahrzeugs entdecken könnten.

So gibt es in der Geschichte des Automobilbaus ein Auto, das sich voll und ganz dem Leistungsgewicht verschrieben hat, dabei vollkommen alltagstauglich ist und die Möglichkeiten bereitstellt, vor einer schnöden Fahrt zur Arbeit Vorfreude zu generieren. Die Rede ist vom Mini John Cooper Works.

2,0-Liter-Vierzylinder mächtig unter Druck

In Detroit wird der neue Mini JCW vorgestellt – unter der Haube schlägt ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Triebwerk, druckbeatmet von einem Twin-Power-Turbolader. Der 1,6-Liter-Motor des Vorgängers wurde ad acta gelegt, was besonders dem spontanen Gasfuß zugutekommt. 23% mehr Drehmoment drücken den Fahrer nun in den Sitz – satte 320 Nm. Fordert man das gesamte Leistungsspektrum des Minis, stehen 231 PS zur Verfügung, die von einem dezenten Turbolader-Zischen während den Schaltvorgängen im knackigen, handgeschalteten Sechsganggetriebe untermalt werden.

Wer bereits an der Ampel zeigen möchte, dass es sich hierbei um den stärksten Serien-Mini aller Zeiten handelt, streift die 100 km/h-Marke nach 6,3 Sekunden. Wer es darauf anlegt, darf auch anderen Sportwagen bei Tempo 246 formatfüllend im Rückspiegel kleben.

Der Verbrauch? Bei einem JCW steht der eigentlich nicht zur Debatte und sollte deshalb weniger Gewichtung in der Gesamtbewertung erhalten. Wir führen es trotzdem auf – für diejenigen unter Ihnen, die lediglich die Möglichkeit schätzen, beim Druck aufs Gaspedal gestandenen Golf GTIs zu zeigen wo der Hammer hängt. Laut Hersteller liegt der Verbrauch bei 6,7 Litern auf 100km (5,7 Liter pro 100km bei Steptronic).

Die große Neuerung: Entgegen dem Trend wiegt der Neue nun 100 Kilogramm weniger als sein Vorgänger!

Querdynamik hat er bereits in den Genen

Ein Mini brachte schon immer eine Art „Go-Kart-Feeling“ mit sich, so auch der Neue. Das Fahrwerk ist gewohnt knackig und ausreichend auf die gebotene Fahrleistung abgestimmt. Gestoppt wird mit einer standfesten und arg zupackenden Brembo-Bremsanlage inklusive roter Sättel hinter 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Das Schmankerl: das serienmäßige Sportfahrwerk mit einstellbaren Fahrmodi.

Reißerischer Auftritt mit Frosch-Ambitionen

Von außen ist er als JCW gut zu identifizieren. Lufteinlässe, dicke Felgen und der obligatorische Doppelendschalldämpfer, mittig sitzend. Im Innenraum wurde zudem kräftig umgemöbelt. Die Sitze beinhalten nun integrierte Kopfstützen, auf Wunsch aus Leder – sehr edel! Ein Multifunktionslenkrad, spezielle Einstiegsleisten, rote Kontraststreifen, Pedale und ein Schalthebel aus Edelstahl sowie ein anthrazitfarbener Dachhimmel sind Serie.

Wer sich diesen Power-Zwerg in die heimische Garage stellen möchte, sollte dafür 29.900,-€ berappen. Ab April 2015 ist er bei den Händlern zu begutachten.

Angesichts der Fahrleistungen mag man ihm verzeihen, dass er im Heck Glubschaugen-ähnliche Scheinwerfer besitzt – meines Erachtens etwas unansehnlich. Der Großteil der Aufmerksamkeit fällt eh dem traditionell in der Mitte des Hecks sitzenden Doppel-Endschalldämpfer zu – sonor verkündend, in welchen Drehzahlregionen der Fahrer seinem Genuss nachgeht: Der Freude am Hatchback!

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