Opel Corsa aus dem Fitness-Center

Wenig Fahrzeug, viel Power – das ist der Stoff, aus dem automobile Träume geflochten sind. Diese Mischung verspricht schließlich ein geringes Leistungsgewicht, feinste Beschleunigung, beste Querdynamik und herausragendes Handling auf Serpentinen, Rennstrecken und auf dem Weg zum dorfeigenen Bäcker.

Kleine, ernstzunehmende Kraftzwerge wuseln bereits auf Deutschlands Straßen umher: Da wäre zum Beispiel der 192 PS starke VW Polo GTI, der 182 PS stemmende Ford Fiesta ST und der 200 PS im Zaum haltende Renault Clio RS. Alle waren Sie im werkseigenen Fitnessstudio um nicht nur ihr Äußeres, sondern gleichsam das Innere aufzuwerten.

Auch Opel schickte seinen Corsa in die „Performance Center“ genannte Muckibude und nimmt nun Frontalkurs auf gestandene Kleinwagengrößen. Was genau der Corsa trainiert hat und ob die er mehr als nur konkurrenzfähig ist, erfahren Sie jetzt!

Laufband, Kraftraum, Kriegsbemalung

Der Corsa OPC hat nicht nur mehr Leistung als sein Serienpendant, er hat auch seine Einstellung zum Leben und zu seinem Dasein verändert: Früher hing er ohne Turbo auf der Couch, bestellte das billigste, niederoktanigeste Benzin oder gar Diesel und sah sich selbst nicht in der Lage, seine wenigen Pferdestärken die er hatte, zu bewegen. Ein Couch-Potato, wie er im Buche steht. Schluss damit!

Ganz klar: Wer sich auf dem Laufband ausdauernd betätigen möchte, benötigt unbedingt eine Art Zwangsbeatmung, um die zu erreichenden Leistungen weiterhin aufrechterhalten zu können – so auch der Corsa. Unter der Haube schlummert nämlich ein Turbo-aufgeladener 1,6-Liter-Vierzylinder, dessen Lader, Ansaugung, Ladeluftkühler und ECU-Management sportlich abgestimmt und zusammengestellt wurden.

All diese Komponenten wirken sich nicht nur im Sprint, sondern auch beim Bankdrücken positiv aus: Stolze 207 PS und (im „Overboost“ genannten Kickdown-Moment) 280 Nm Drehmoment drückt der Corsa nach der Kraft-Kur. Das genügt, um einiges Gewicht ebenso wie die direkten Konkurrenten des Kompakt-Segments wegzustemmen.

Das eng gestufte, manuelle Sechsgang-Getriebe lässt, in Verbindung mit der oben beschriebenen Leistungsausbeute, den Sprint von null auf Tempo Hundert und nur 6,8 Sekunden vergehen. Der Spaß an der Beschleunigung endet dabei erst bei 230 km/h.

Um während eines Marathons zu brillieren, verpasste Opel dem Corsa ein Sportfahrwerk, eine wirklich direkte Lenkung und ein, in zwei Stufen abschaltbares, ESP. Vorbei sind die Zeiten durch die elektronische Bevormundung! Hier darf der Fahrer selbst entscheiden, wie nah er den Corsa an den Haftungsabriss der Reifen heranführt – ein geübtes Händchen vorausgesetzt.

Bislang schien hier alles ohne anabole Steroide herangewachsen zu sein – ein wenig Doping erlaubt Opel seinem 207-Pferde-Corsa dann doch: Das bestellbare „Performance-Paket“ spendiert ihm eine Differenzialsperre, eine große Brembo-Bremsanlage, eine nochmals straffere Abstimmung des Fahrwerks sowie eine nochmal ernsthaftere Einstellung zu Rundenzeiten und Top Speed-Jagden. Kostenpunkt: 2.990,-€.

Auch äußerlich ist ihm das Fitnessstudio ebenfalls anzusehen: Tiefe Schürzen, breite Schweller und große OPC-Spoiler zeugen von Downforce und dem unbedingten Willen, gestandenen Kleinwagen-Größen das Fürchten zu lehren – egal wo!

Cooldown-Fazit

Der kleine Rüsselsheimer ist in der OPC-Variante innerlich ein Stück gewachsen – das Training im „Opel Performance Center“ steht ihm daher gut zu Gesicht. Selbstbewusster, straffer, stärker und aufsehenerregender ist er geworden.

Für 24.395,-€ ist ab der Unterzeichnung des Kaufvertrages der Satz „Ich fahre einen Corsa…“ nicht mehr länger ein Grund, vor einem GTI-Fahrer verschämt auf den Boden zu schauen.

Gut gemacht, Rüsselsheim! Seinen Mitkonkurrenten bietet dieser Kraftmeier locker die Stirn!

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