Kreuzungen: Keine roten Ampeln mehr?

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie an belebten Kreuzungen nicht an roten Ampel warten müssen und Sie Ihr Auto tatsächlich erst anhalten, wenn Sie an Ihrem Ziel angekommen sind. Ford erprobt nun, wie sich dieser Idealzustand durch vernetztes Autofahren realisieren lässt. Dabei orientiert sich das Unternehmen daran, wie Fußgänger ihren Weg durch geschäftige Menschenmassen bahnen, indem sie ihre Schrittgeschwindigkeit verlangsamen oder beschleunigen, um Kollisionen mit anderen Personen zu vermeiden, ohne jedoch vollständig stehen bleiben zu müssen.

Das Stichwort lautet Intersection Priority Management (IPM) – hierbei handelt es sich um die Steuerung von Prioritäten an Kreuzungen, wie sie in der letzten Woche in Großbritannien auf den Straßen der Stadt Milton Keynes als Teil des öffentlich geförderten UKAutodrive Projekts demonstriert wurde. Das Ziel war es, Autofahrer durchgehend am Fahren zu halten und unnötige Haltezeiten an Kreuzungen zu vermeiden, um den Verkehrsfluss zu verbessern sowie die Sicherheit und Effizienz zu erhöhen.

„Wir wissen, dass Kreuzungen und Ampeln von vielen Autofahrern als zeitraubend und hinderlich empfunden werden“, sagte Christian Ress, Supervisor, Driver Assist Technologies, Ford Research and Advanced Engineering. „Mit den vernetzten Fahrzeugtechnologien, die wir diese Woche vorgestellt haben, arbeiten wir an einem Szenario, bei dem sich die Fahrzeuge gegenseitig besser einzuschätzen wissen und eine intelligente Zusammenarbeit mit der Straßeninfrastruktur, etwa an Kreuzungen, ermöglichen.“

Jedes Jahr verbringt der Durchschnittsfahrer zwei Tage damit, an Ampeln zu warten. Und Kreuzungen können nicht nur frustrierend sein, sie sind auch der Ort, an dem bis zu 60 Prozent der Verkehrsunfälle passieren. Dies zeigte bereits im Jahre 2016 eine Studie in Großbritannien: http://ots.de/30GKSH. Die Vermeidung von Stopps an Kreuzungen könnte darüber hinaus nicht bloß Zeit, sondern auch Kraftstoff sparen, da Autofahrer weniger bremsen und beschleunigen müssen.

IPM verwendet Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationen (V2V). Dies ermöglicht die Koordination mit anderen Fahrzeugen in der näheren Umgebung. Dem Fahrer wird eine optimale Geschwindigkeit vorgeschlagen, die es erlaubt, sicher an Kreuzungen aneinander vorbei zu kommen, ohne anzuhalten. Für den Test wurden Versuchsfahrzeuge mit V2V-Kommunikationssystemen ausgestattet, die den Standort, die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge aussenden. Die integrierten IPM-Systeme sind in der Lage, eine vorausliegende Kreuzung sowie andere herannahende Fahrzeuge zu identifizieren. Aus den erfassten Daten wird eine optimale Geschwindigkeit für jedes Fahrzeug berechnet, damit alle Verkehrsteilnehmer die Kreuzung sicher passieren können.

Im Rahmen der Tests saßen reale Personen hinterm Lenkrad, aber es ist denkbar, dass autonome Fahrzeuge zu einem späteren Zeitpunkt von einer solchen Technologie profitieren. So könnten Fahrzeuge eines Tages gefahrlos und effizient durch den Kreuzungsverkehr geleitet werden, ohne dass Ampeln oder Verkehrsschilder erforderlich sind. Während die heutigen autonomen Fahrzeuge unabhängig voneinander mit Sensortechnologien und hochaufgelösten Kartendaten arbeiten, könnten Kommunikationstechnologien wie V2V oder V2X (Vehicle-to-Everything) in Zukunft Mobilität mit selbstfahrenden Autos unterstützen.

IPM baut auf anderen Technologien für vernetzte Autos auf, die von Ford und weiteren Projektpartnern im Rahmen von UK Autodrive entwickelt wurden, einem mit 20 Millionen Pfund geförderten Forschungsprogramm, das selbstfahrende und vernetzte Fahrzeugtechnologien von der Teststrecke auf die Straße bringen soll. Zu den Technologien, die während des zweijährigen Programms, das in diesen Wochen ausläuft, vorgestellt wurden, gehören der „Kreuzungs-Kollisionswarner“, der Fahrer vor potenziellen Unfällen warnt und das „Green Light Optimal Speed Advisory“-System (GLOSA), das Fahrzeuge mit nahegelegenen Ampeln synchronisiert, damit Standzeiten während Rotphasen vermieden werden.

Weitere Technologien, die im Rahmen der Tests gezeigt wurden, waren das „Kollaborative Parken“ und eine vernetzte Fahrzeugtechnologie, die Autofahrern anzeigt, woher ein Rettungsfahrzeug kommt und wohin es fährt, damit es möglichst schnell und sicher passieren kann.

Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und Mobilitätsanbieter mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an den Standorten Köln, Saarlouis und Aachen mehr als 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung im Jahr 1925 haben die Ford-Werke mehr als 46 Millionen Fahrzeuge produziert

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