BMW 3.0 CSL Hommage

1971 beging BMW mit dem E9, dem 3.0 CSL, neue Rennsportwege. Ein unter der langen Motorhaube des Sportcoupés untergebrachter 3,2-Liter-Reihensechszylinder leistete in der höchsten Stufe bis zu 206 PS und 286 Nm, wog deutlich weniger als 1.200 Kilogramm – genug, um die Hundertermarke nach nur 6,9 Sekunden hinter sich zu lassen. Zur Erinnerung: Wir befinden uns im Jahr 1973.

Was brauchen wir wirklich?

Mal ehrlich: Wir alle haben bereits im Kindesalter von schnellen Autos geträumt, haben uns beim ersten eigenen Tritt aufs Gaspedal vorgenommen, später einmal selbst ein übermotorisiertes Monster zu besitzen und wurden eines besseren belehrt, als uns die im steigenden Alter aufkommende Vernunft überkam. Doch Vernunft ist nicht immer das Maß aller Dinge – besonders dann nicht, wenn es um Herzensangelegenheiten geht.

„CSL“ steht seit jeher für diese besondere Gattung von Fahrzeugen – besonders sportliche und leichte Coupés, erreicht durch viel Aluminium, Plexiglas und inklusive eines Komfort-reduzierten Innenraums. Da ging es nicht um geringe Verbräuche, möglichst viel Platz und Alltagstauglichkeit. Diese Autos mussten laut sein, gemäß dem Energieerhaltungssatz viel verbrauchen und möglichst emotional zu Werke gehen – hier waren noch Emotionen gewollt, gekonnt und faszinierend in Szene gesetzt!

Dem Thema „CSL“, die Kurzform für „Coupé Sport Leichtbau“, näherten sich die Münchener nun ganz neu. Auf dem Concorso d’Eleganza enthüllte BMW schließlich die Studie „BMW 3.0 CSL Hommage“ – breit gebaut, Komfort-befreit und ausgestattet mit dem Wichtigsten: Emotion!

Das äußere Erscheinungsbild

Die moderne Interpretation des einstigen Leistungsträgers BMW E9 3.0 CSL setzt – wie sein Urvater – auf Leichtbau. Statt Aluminium protzt der Neuzeitsportler jedoch auf eine Menge Carbon. Die aufsehenerregende Optik des 70er-Jahre-E9 sollte ebenfalls aufgenommen werden. Dafür sorgen neben der knallgelben Grundfarbe extradicke Radhäuser, ein perfekt im Wind stehender Heckflügel sowie ein paar stilvoll geschwungene Rückleuchten über einem dicken Diffusor. Nicht zu verachten ist auch die komplette Front, die eine Reminiszenz an die „Sharknose“ genannte Front des E9 darstellt – wirklich gelungen!

Motorenseitig verrät BMW lediglich, dass sich unter der langen Haube ein Reihensechszylinder inklusive einem eBoost (entweder ein elektrisch angetriebener Turbolader oder ein zusätzlicher Elektromotor – beides wäre denkbar) befindet.

Die inneren Werte

Getreu dem Vorgänger der 70er-Jahre ist auch die Neuerscheinung innerlich mit sich im Reinen. Über das gesamte Cockpit ist eine Holzoptik-Querleiste gezogen, das gesamte Infotainment wird über ein zentrales Display auf der Lenksäule realisiert: Geschwindigkeit, Drehzahl und aktueller Gang werden dort an den Fahrer optisch zentriert weitergegeben. Ansonsten finden sich weder Knöpfe noch ein iDrive an Bord. Hier geht es um das Fahrerlebnis, nicht um eine möglichst angeneheme Langstreckenvernichtung.

Die Türen öffnen Rennsport-typisch über den Zug an einem Nylonband. Schalensitze, Sechspunktgurte und ein Feuerlöscher runden das Rennsportpaket im Innenraum ab.

Grundsätzlich kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich beim BMW 3.0 CLS Hommage um ein Einzelstück handelt. Schade eigentlich!

Zumindest sollten sich die Münchener einiges vom hier gezeigten Concept für spätere Serien-Sportmodelle zu Eigen machen – denn eines wollen wir „Vernunftler“ – trotz unseres VW Touran in der Garage – nun doch: Ein emotionsgeladenes, unvernünftiges Fahrzeug, von dem es sich zu träumen lohnt!

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